Oberarmkopffraktur
Die Oberarmkopffraktur ist die dritthäufigste Fraktur des Alters, da sie oft mit einer Osteoporose einhergeht. Desweiteren sind häufig Sportler mit Sturzgefahr im Rahmen von Zweiradsportarten betroffen.
Mit Hilfe von 2 Röntgenaufnahmen wird entschieden ob es sich um einen verschobenen oder unverschobenen Bruch handelt und wie viele Knochenstücke abgesprengt sind. Entsprechend Ihrer Bruchform, ihres Alters und ihrem Funktionsanspruch wird das Behandlungskonzept angepasst.
Bei unverschobenen oder nur gering verschobenen Brüchen erfolgt bis zum Nachlassen der Schmerzen eine Ruhigstellung für 2-3 Wochen im Schulterimmobilizer. Obwohl der Knochenbruch erst nach ca. 8 Wochen verheilt ist beginnen wir danach bereits mit einer frühfunktionellen Behandlung um eine Einsteifung der Schulter zu verhindern.
Bei komplizierten Bruchformen mit 3 oder 4 Bruchstücken erfolgt eine Stabilisierung mit Nägeln oder wie in unserer Einrichtung favorisiert mit Platten.
Das Operationsprinzip können Sie sich im folgenden Videoclip anschauen.
Bei Trümmerbrüchen ist die Gefahr des späteren Absterbens des Kopfes sehr hoch und es ist häufig nicht mehr möglich die vielen Bruchstücke in die korrekte Stellung zu bringen bzw. sie sicher an der Platte zu befestigen. In diesen Fällen ist evtl. der Ersatz des Kopfes durch eine spezielle Frakturendoprothese erforderlich.
Ziel aller Behandlungsformen ist das schmerzfreie Erhalten der Schultergelekenksbeweglichkeit.
Trotz korrekter Operation und Nachbehandlung kann es nach Oberarmkopffrakturen jedoch zu Einschränkungen der Abspreiz- und Außenrotationsfähigkeit des Armes kommen.
Nach der Operation wird der Arm für 10 Tage zur Schmerzlinderung und zum Abheilen der Wunde in einem Schulterimmobilizer ruhiggestellt. Um ein Einsteifen der Schulter zu verhindern wird der Arm ab dem 1. postoperativen Tag durch den Physiotherapeuten aus dem Verband heraus bewegt.
Der Krankenhausaufenthalt beträgt ca. 5 Tage. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt bei schwerer körperlicher Arbeit ca. 12 Wochen.
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